10.11.2021 (65 km)
Der morgentliche Spaziergang ist mittlerweile fast zu Routine geworden. Berta ging wunderbar mit und auch die Kühe in der Nähe waren für sie heute Morgen nicht von Interesse. Als wir beim Frühstück waren, kam ein Bauer vorbei und erklärte uns, als wir ihn ansprachen, dass er seine Kühe suchen würde. Wir zeigten ihm die, die wir bei unserem Spaziergang frei laufend gesehen hatten. Aber es waren nicht seine. Schon merkwürdig, wie viele Bauern hier ihre Kühe verlieren. Danach fuhren wir wieder nach Granada, zu dem gleichen Parkplatz, den wir gestern schon bei der Alhambra hatten, nahmen Berta an die Leine und spazierten zur Kasse. Hunde waren natürlich nicht erlaubt. Also gingen wir wieder zum Auto zurück, füllten Wasser in Berta's Schüssel, verdunkelten die Sonnenseite und machten die Dachluke auf. Wir hörten nichts, als wir uns auf den Weg wieder zur Alhambra machten und hofften, dass sich Berta müde vom Spaziergang einfach zum Schlafen hinlegen würde. Ohne Berta waren wir schneller unterwegs und waren nach knapp 20 Minuten dort. Weitere 20 Minuten später hatten wir unsere Eintrittskarten und gingen in das weitläufige Gelände. Als erstes führte uns der Weg durch die hübsch angelegte Parkanlage. Rechts und links davon Grundmauern zahlreicher kleinerer Gebäude der alten maurischen Festungsanlage. Danach kamen wir wieder heraus und standen vor einem Amerikanischen Hotel. Wir waren plötzlich wieder in einem frei zugänglichen Gebiet und auch hier konnte man einige der schönen verzierten Mauern sehen. Unser Weg führte an der langen Schlange von Menschen vorbei, die am Palast darauf warteten hineingehen zu können. Wie gut, dass wir uns gegen die Besichtigung des Palastes entschieden hatten. Der Eingang zur eigentlichen Festung war dagen völlig leer und nach dem erneuten Einscannen unserer Ausweise konnten wir hineingehen. Eindrucksvoll war vor allem der Ausblick auf die Altstadt und die Kathedrale von Granada. Die Festungsanlage ist weniger spektakulär, da hatten wir auf unserer Reise schon ähnliches gesehen. Danach kamen wir erneut am Palast vorbei und bestaunten noch einmal die lange Schlange der Wartenden. Eher zufällig betraten wir den Palacio de Carlos, einem runden Palast, dessen Inneres durch eine große Zahl von Säulen gebildet wird. Im Palast befindet sich auch ein kleines Museum, in dem Relikte der maurischen Herrschaft ausgestellt waren. Von kleinen Karaffen, Schachbrettern, Keramiken, unglaublichen Schnitzereien, von kleinen Dachbalken bis riesigen Toren war alles dabei. Zum Abschluss besichtigten wir noch Generalife, den Sommersitz eines maurischen Herrschers und die herrlich angelegte Parkanlage. Insbesondere der Innenbereich mit vielleicht 100 schräg stehenden Wasserfontainen, die einen langen Tunnel zu bilden scheinen, war sehr schön anzusehen. Dann machten wir uns auf den Weg zurück zum Auto. Als wir wieder dort ankamen war Berta 2 3/4 Stunden alleine gewesen. Aber als wir die Tür aufmachten, sahen wir, dass das überhaupt kein Problem gewesen war. Sie kam sogar eher gemächlich von ihrem Platz zwischen den Vordersitzen, beinahe so, als sei sie gerade aufgewacht. Sie trank noch ein bisschen und dann fuhren wir gleich weiter zu unserem nächsten Übernachtungsplatz. Diesen Platz hatten uns Lisa und Thommy empfohlen, die wir an der Algarve getroffen hatten. Es war ein Platz direkt an einem Stausee. Natürlich erkundeten Michael und Berta auch gleich den See bei einem ausgiebigen Spaziergang. Wir bisher alle Stauseen, die wir auf unserer Reise gesehen haben, war auch dieser extrem leer. So mussten wir auf dem ausgetrockneten Seeboden eine ganze Weile hinunterlaufen, bis wir zum Wasser kamen. Berta ging gleich mit den Füßen hinein und schlabberte am kalten Naß. Schließlich badete sie sogar ihren Bauch darin, schüttelte sich anschließend kräftig und tobte danach wie wild über den weichen Sand. Es war eine Freude, sie so lebhaft herumlaufen zu sehen. Immer wieder rannte sie auf Michael zu und schoß knapp an ihm vorbei, drehte sich um, um das Spiel zu wiederholen. Nach einer kleinen Pause drehten wir gemeinsam noch eine kleine Runde. Aber diesmal blieb es bei den Füßen im Wasser. Es war aber auch schon sehr viel kälter. Danach gab es Abendbrot und Berta war froh, sich im Warmen ausruhen zu können. Wir spielten noch ein wenig, während unsere Kleine friedlich und zufrieden vor sich hinschnarchte.
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