29.09.2021 (119 km)
Unser Platz auf auf dem Berg war so schön, dass es uns schwerfiel, weiterzufahren. Wir taten es trotzdem und schauten uns bei einer gemütlichen Fahrt durch den Norden Portugals die schöne Landschaft an. Die Wälder im Norden bestanden zum Teil beinahe ausschließlich aus Pappeln und am Boden grünt der Farn. Die Dörfer, durch die wir kamen, sahen allesamt sehr gut aus. Etliche sehr herrschaftlich aussehende Anwesen zeugen davon, dass es doch Portugiesen geben muss, denen es relativ gut geht. Als wir uns Braga näherten fuhren wir eine Straße entlang, an denen sich Steinmetz an Steinmetz reihte. Auf den Grundstücken standen alle möglichen Skulputuren und überall wurden riesige Steine gelagert. Je näher wir Braga kamen, umso dichter wurde die Besiedelung. Östlich der Stadt liegt Bom Jesus do Monte, eine Kathedrale auf einem Berg, die unser eigentliches Ziel war. Über zahlreiche Stufen erklommen wir den Berg (natürlich hätten wir auch die kleine Zahnradbahn nehmen können, aber Tempel wollen erarbeitet werden). Der Aufstieg war sehr schön und wir bekamen die tolle Steintreppe unterhalb der Kathedrale zu sehen. Die Kirche selbst war sehr geschmackvoll dekoriert. Prunkvoll, aber nicht überladen. Der Altar war wieder etwas besonderes. Hier war die gesamte Kreuzigung figürlich aufgebaut. Neben Jesus hingen zwei weitere Verurteilte am Kreuz, unterhalb einige Soldaten. Danach fuhren wir weiter zu unserem avisierten Stellplatz, etwa auf halber Strecke zwischen Braga und Porto. Da wir auch unterwegs gerne nach weiteren Plätzen Ausschau halten, bogen wir irgendwann in eine kleine Straße nach links ab. Es war sehr eng und ging relativ steil abwärts. Nach einer kleinen Biegung hingen dann plötzlich Bäume so weit über der schmalen Straße, dass wir tatsächlich nicht durchkamen. Was für ein Mist. Also rückwärts, den steilen Berg hinauf, um die Kurve, zwischen Mauer und Haus manövrierend, auf beiden Seiten etwa 5 cm Platz. Unglaublich, dass wir das geschafft haben, ohne anzuecken. Allerdings qualmte danach die Kupplung und stank fürchterlich. Als wir weiterfuhren, fiel uns plötzlich auf, dass der Tacho nicht mehr funktionierte. Wir hielten an, öffneten die Motorhaube und sahen: Nichts. Es roch etwas streng nach gequälter Kupplung, aber sonst schien alles in Ordnung. Nach dem Starten des Motors funktionierte der Tacho dann auch wieder. Merkwürdig. Schließlich erreichten wir unseren Stellplatz an einer kleinen Kapelle. Der letzte Teil des Weges war noch einmal sehr steil, steinig und mit einigen tiefen schrägen Querrillen. Aber wir meisterten diesen Teil ohne Probleme und gönnten uns und unserem tapferen Forti eine kleine Ruhepause.
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