Schön sonnig aber unglaublich kalt war es, als wir bei stürmischem Wind in die alte Kirche von Husaby gingen. Anders als die innen weiß getünchten Kirchen, die wir bisher gesehen haben, waren hier Decken und Wände schön bemalt. Eine wirklich schöne Kirche. Ganz in der Nähe gab es ein altes Gemäuer unter einem Felsvorsprung, in dem sich 1860 ein Aussteiger - ja, so etwas gab es auch zu dieser Zeit schon - mit seiner Frau eingerichtet hat. Unabhängig von der Gesellschaft lebte er bis ins hohe Alter in dieser kleinen Unterkunft, die dann auch noch geplündert wurde. Es fiel uns schwer zu glauben, dass dies einmal ein gemütliches Heim gewesen sein soll. Wir fuhren weiter zum Matorpsfallet, einem kleinen Wasserfall, den wir uns zunächst erlaufen mussten. Quer durch einen an einen Olivenhain erinnernde Landschaft gingen wir auf einen vielleicht 20 m hohen Tafelberg, dorthin wo das Wasser in einem kleinen Rinnsal den Berg hinunterlief. Von unten war er etwas besser zu sehen. Aber das interessanteste waren noch die geschichteten Felsen ringsherum und der Bewuchs der sich dort an der Wand gebildet hatte. Wir genossen den Spaziergang, inzwischen war es merklich wärmer geworden und am Ende durfte sogar die Jacke geöffnet werden. Unser nächstes Ziel war ein Steinbruch, auf den wir von einem oberhalb gelegenen Parkplatz einen sehr schönen Blick hatten. Dann machten wir uns schon wieder auf den Weg zu unserem nächtlichen Stellplatz. Da wir morgen noch einmal in den Tiveden Nationalpark wollen, suchten wir uns einen Platz ein ganzes Stück weiter nördlich am Vänernsee. Hier konnten wir sogar noch ein wenig angeln, hatten aber leider erneut kein Glück.
Write comment (0 Comments)
Heute wollen wir zum Schloss Läckö auf der östlichen Seite des Vänernsees, in der Nähe von Lidköping. Aber wir haben am Montag das letzte Mal unsere Gasflasche füllen lassen und wissen inzwischen, dass die wenigen Gashändler, die es hier gibt, am Wochenende nicht geöffnet haben. Also fuhren wir zunächst das kurze Stück nach Skövde zurück, um die Flasche wieder füllen zu lassen. Wir waren sehr sparsam in den letzten Tagen. Obwohl es Nachts immer bis auf 0 Grad zurückgeht, haben wir in den letzten vier Tagen nur 11 l verbraucht. Die Flasche hätte locker noch über das Wochenende gereicht. Aber man weiß nie, wofür es gut ist. Die Fahrt nach Läckö dauerte eine Stunde und dort wurden wir mit der ersten Möglichkeit überrascht, unser Grauwasser und die Toilette kostenlos entleeren zu können. Nur Frischwasser gab es dort noch nicht, da es noch abgestellt war. Aber das bekommen wir ja an jeder Tankstelle. Wir machten dann einen kleinen Spaziergang in der Frühlingssonne um das Schloss herum, die heute wieder wunderbar schien. Es war beinahe, als hätte es den gestrigen Tag mit Schnee nie gegeben. Das Schloss selbst hatte noch geschlossen, und auch das Hafenbecken, in dem im Sommer mit Sicherheit viele Boote liegen, war wie ausgestorben. Vermutlich ist das immer noch der frühen Jahreszeit geschuldet, denn aus Corona machen sich die Schweden nicht allzu viel. Als Nachtplatz suchten wir uns einen kleinen Wald am Vänersee aus, in dem wir - wie immer - ganz alleine nur mit den Geräuschen der Natur schlafen gehen konnten.
Write comment (0 Comments)
Es hat geschneit. In der Nacht hat es angefangen und als wir morgens aufwachen und aus dem Fenster sehen trauen wir unseren Augen kaum. Der ganze Wald ist schneeweiß und es schneit weiter. Wir machen uns für unsere Verhältnisse früh auf und fahren in den Tiveden Nationalpark. Es schneit noch immer und wir wandern und klettern auf knirschendem Schnee über Stock und Stein. Der Weg ist teilweise kaum noch zu erkennen aber die Markierungen an den Bäumen leiten uns dennoch sicher über den knapp 2 km langen Pfad. Ziel der Wanderung ist eine kleine Höhle, die sich unter einem gewaltigen Felsen gebildet hat, der durch die Eiszeit hierher getragen wurde. Immer wieder bieten sich schöne Ausblicke während wir durch die felsige Landschaft klettern. Und der Wald sieht mit dem vielen Schnee so viel schöner aus als die auf Frühling wartenden Wälder der letzten Tage. Nach der Wanderung fahren wir noch ein wenig mit dem Wohnmobil durch den Park ehe wir zu unserem nächsten Tagesziel der Festung Karlsborg fahren. Diese sah mehr nach einer großen Kaserne aus und nur eine halbe Stunde, nachdem wir Tiveden verlassen hatten, liefen wir wieder im Grünen herum und auch die Sonne kam schon wieder durch. Danach fuhren wir noch zum Einkaufen und an einem kleinen See fanden wir unseren nächsten Stellplatz. Wir erkundeten kurz den nahegelegenen Aussichtturm und sprachen kurz mit einem Mann, der gerade von dort kam und uns auf einen über den See fliegenden Seeadler aufmerksam machte. Er sprach sehr gut deutsch - eine echte Seltenheit hier.
Write comment (0 Comments)