19.05.2022, 231 km
Berta hatte heute morgen überhaupt keine Lust, spazieren zu gehen und so war es nur ein kurzer Besuch des Strandes. Nach dem Frühstück ging es weiter. Immer entlang der westlichen Küstenstraße von Callabrien. Je weiter wir nach Süden kamen desto weniger besiedelt wurde die Gegend. Die Ortschaften, durch die wir fuhren, obwohl in bester Lage, direkt am Wasser gelegen, sahen allesamt ärmlich und ziemlich abgewrackt aus. Wir fragten uns, wer wohl hierher fahren würde, um Urlaub zu machen. In Pizzo machten wir eine kleine Pause und gingen am Strand spazieren. Dort soll es auch das beste Tartouffo geben. Wir genehmigten uns ein Eis mit Zitrone und Mokka und fuhren dann weiter, quer durch die Berge des Parco Nazionale dell Aspromonte. Dabei fuhren wir über die wohl längeste Brücke, die wir bisher befahren durften. Die gesamte Passstraße war eine einzige Brücke und über etliche Kilometer war das "Palong, Palong" der Dehnungsfugen zu hören, wenn unsere Räder darüberratterten. Wieder an der Küste ging es weiter südwärts bis nach Bovalino, wo wir uns direkt am Strand hinter zahlreichen dort bereits stehenden Wohnmobilen einreihten. Unmittelbar vor uns stand ein Paar aus Pfaffenhofen, das wir bereits am Gardasee kennengelernt hatten. Nach einem kleinen Schwätzchen und einem ausgiebigen Strandspaziergang aßen wir zu Abend und wollten uns gerade zum Spielen hinsetzen, als wir draußen ein Feuerwerk hörten. Natürlich schauten wir uns das Spektakel hinter uns an, dass keine 100 m von uns entfernt abgefeuert wurde. Berta hatte schon tief und fest zwischen den Sitzen geschlafen, kam dann aber auch zur Tür. Dann war sie raus und wie der Blitz weg. Panisch vor Angst lief sie in entgegengesetzer Richtung vom Feuerwerk davon. Unsere Suche nach ihr, nachdem das Feuerwerk vorbei war, verlief leider erfolglos. Zwei Mal suchen wir ausgiebig die gesamte Umgebung ab aber Berta kam auch auf unsere Rufe nicht wieder. Mussten wir hoffen, dass sie irgendwann im Laufe der Nacht zurückfinden wird und morgen früh draußen vor unserer Tür auf uns wartet? Zum Glück nicht. Ein letzter Versuch war dann erfolgreich und Berta konnte auch diese Nacht in der wohligen Wärme unseres Wohnmobils schlafen. Beim Feuerwerk, dass morgen Abend wieder stattfinden wird, werden wir wohl etwas vorsichtiger sein.
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