18.11.2021
Den ersten Spaziergang machten Michael und Berta wie jeden Morgen alleine. Wir gingen zunächst die Wiese hinauf, an der wir standen, überquerten ein ausgetrocknetes Flußbett und stiegen dann auf der anderen Seite den Berg hinauf. Immer höher ging es und das Flußbett lag irgendwann in einer tiefen Schlucht. Nach einiger Zeit erreichten wir eine alte Treckerspur, der wir weiter den Berg hinauf folgten. Berta lief wie immer frei und als wir an eine Wiese kamen rannte sie wie wild umher. So groß war ihre Freude. Michael ging weiter und rief kurze Zeit später nach ihr. Doch wer kam nicht? Berta. Michael pfiff, ging ein Stück zurück und suchte noch eine Weilchen aber Berta kam nicht. Trotz der Stille im Wald war sie nirgendwo zu hören. Nach vielleicht 10 Minuten ging Michael langsam, immer mal wieder pfeifend, zum Wohnmobil zurück. Aber dort war sie auch nicht. Also noch einmal zurück auf den Berg. Aber noch während sich Michael für die Suche etwas Wärmeres anzog, kam Berta die Wiese heruntergerannt. Danach gab es Frühstück und etwas Pause im Wohnmobil. Draußen war noch alles vereist und drinnen bullerte gemütlich die Heizung. Gegen Mittag ging Michael noch eine Runde mit Berta. Diesmal an der Leine und zunächst den Schotterweg entlang. Berta ging perfekt mit, fast so, als hätte sie etwas gutzumachen. Auf dem Berg angekommen, fanden wir die Stelle, die wir am Morgen von der anderen Seite erreicht hatten und kletterten über die Wiese wieder den Berg hinunter. Plötzlich standen vor uns, keine 10 m entfernt, zwei Rehe, die, als sie uns sahen, schnell wieder im Wald verschwanden. Berta war hellwach, wollte natürlich hinterher und zog an der Leine. Sie ließ sich aber schnell wieder beruhigen. Beim weiteren Abgang blieb sie noch ein paarmal stehen und zog in Richtung der Rehe, lief dann aber wieder anstandslos hinterher. Was wäre wohl passiert, wenn wir ohne Leine unterwegs gewesen wären? Dann holten wir einen Stuhl heraus und genossen die Sonne. Bei lediglich 10 Grad ließ es sich in der Sonne ganz gut aushalten, nur wenn eine Wolke kurzzeitig die Sonne verdunkelte wurde es ziemlich kühl. Um fünf machten sich Michael und Berta für den Abendspaziergang auf. Diesmal ging es auf der linken Seite der Schlucht den Berg hinauf und wieder mit Leine. Es war eine ziemliche Kletterpartie. Kreuz und quer ging es durch Büsche, einen ausgetrockneten Bachlauf, über Steine und Wiesen. Immer weiter, bis zur höchsten Stelle. Dort verlief eine kleine asphaltierte Straße, die wir dann für Rückweg benutzten. Als wir fast wieder unten waren, sahen wir etwa 20 m unterhalb der Straße eine Gruppe von 5 oder 6 Rehen, die noch ein Weilchen stehen blieben und guckten, bevor sie den Berg hinunter liefen und im Wald verschwanden. Berta zog kräftig an der Leine und ließ sich auch durch etliche Tricks nicht vom Ziehen abhalten. Erst als wir wieder an der Straße waren und auch Michael in den Dauerlauf ging, war sie wieder zufrieden. Gemeinsam liefen die beiden bis zum Auto zurück und am Ende war es ein richtiges Rennen. Wir stiegen ins Wohnmobil und ruhten uns erstmal ein wenig aus, bevor wir zum Abendessen übergingen. Berta aß draußen ganz entspannt und als wir an unserem Tisch saßen, schlief sie schon wieder auf ihrem Platz.
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