12.- 13.05.2021
Die Sonne schien und es war richtig warm geworden. Gestern waren wir noch durch tiefen Schnee gewandert und heute, knapp 200 km weiter südlich, waren es über 20 Grad. Wir entschlossen uns an einen kleinen See zu fahren und dort ein wenig zu verweilen. Unterwegs sahen wir, wie viel weiter der Frühling hier schon war. Die Bäume standen in vollem grün und in den Gärten blühten die Blumen. Nach einer knapp einstündigen Fahrt waren wir schon da. Sofort packten wir Tisch und Stühle aus und setzen uns nach draußen. Auch einen Angelversuch haben wir wieder einmal unternommen. Allerdings wieder ohne Erfolg. Lustig waren die vielen kleinen Käfer, die sich vor allem auf Michaels schwarze Jacke setzten und sich auch durch anstupsen nicht stören ließen. Wir spielten Boule und Abends machten wir uns wieder ein Lagerfeuer, an dem wir uns noch ein wenig wärmten bevor wir uns zum Spielen ins Wohnmobil zurückzogen.
Am nächsten Tag kamen dann doch einige Leute vorbei. Erst ein paar Wanderer, dann am Nachmittag eine Frau mit ihren beiden Kindern. Wir sahen, dass sie den Grill vorbereitete und sich dann zum Angeln ans Ufer stellte. Gefangen hat auch sie nichts. Wir waren aber furchtbar interessiert, welchen Köder sie benutzt und fragten sie danach. Ihr fiel der Name auf Englisch nicht ein, aber sie zeigte uns zwei Blinker, die sie verwendete. Am besten sei es natürlich vom Boot aus, aber Abends kämen die Räuber näher ans Ufer, um die kleinen Fische zu jagen, die dann in Ufernähe Wasserläufer und andere Insekten fressen. Wir gingen schon wieder zum Wohnmobil zurück als sie uns fragte, ob wir denn einen solchen Köder hätten. Hatten wir natürlich nicht. Kurzerhand schenkte sie uns einen der beiden, die sie uns eben gezeigt hatte mit den Worten: “Der hat schon viel gefangen. Viel Glück.” Wir versuchten es auch gleich, hatten aber wieder keinen Erfolg. Irgendwann waren wir wieder allein. Wir aßen und spielten und hatten dann spontan die gleiche Idee: Aneta sammelt Holz für ein Abschiedslagerfeuer und Michael versucht es noch einmal mit dem Angeln. Die Sonne war schon untergegangen und der See wurden zusehends ruhiger, bis er spiegelglatt war. Und dann klappte es tatsächlich. Ein Fisch hatte kaum 3 m vom Ufer entfernt angebissen. Als wir ihn an Land gezogen hatten, sahen wir, dass wir einen 55 cm langen Hecht gefangen hatten. Drei Schläge mit dem Holz später lag er betäubt vor uns. Wir nahmen in gleich aus und legten ihn für morgen in den Kühlschrank. Dann gingen wir wieder nach draußen und machten ein schönes großes Schwedenfeuer am See.
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